Was erledige ich wo?
Elternrente aus der landwirtschaftlichen Unfallversicherung erhalten
Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn durch einen Arbeitsunfall, einen Wegeunfall oder eine Berufskrankheit stirbt, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine Elternrente erhalten.
Beschreibung
Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft zahlt Ihnen als Elternteil bei einem Tod infolge eines Versicherungsfalles (Arbeits- oder Wegeunfall, Berufskrankheit) Ihres Kindes eine regelmäßige Elternrente.
Das gilt für
- Eltern
- Stiefeltern
- Pflegeeltern
Voraussetzung ist, dass die verstorbene Person für Ihren Unterhalt gesorgt hat oder in Zukunft gesorgt hätte.
Sie erhalten die Elternrente so lange, wie Sie ohne den Versicherungsfall gegenüber dem oder der Verstorbenen einen Anspruch auf Unterhalt wegen Unterhaltsbedürftigkeit gehabt hätten.
Die Rente beträgt:
- für einen Elternteil 20 Prozent,
- für ein Elternpaar 30 Prozent,
des Jahresarbeitsverdienstes (Gehalt und andere Formen des Verdienstes wie Boni oder Feiertagszuschläge) des oder der Verstorbenen.
Wenn Sie als Elternpaar die Elternrente erhalten und Ihre Frau oder Ihr Mann stirbt, erhalten Sie nicht sofort die Elternrente für einen Elternteil (20 Prozent). Stattdessen erhalten Sie in diesem Fall 3 Monate lang weiterhin den Betrag für ein Elternpaar (30 Prozent).
Ein eigenes Einkommen wird nicht auf die Elternrente angerechnet.
Kurztext
- Leistungen an Hinterbliebene durch die Landwirtschaftliche Unfallversicherung Bewilligung für Verwandte der aufsteigenden Linie (Elternrente)
- Rente für Verwandte der aufsteigenden Linie (Eltern, Stief- oder Pflegeeltern) die von den Verstorbenen zur Zeit des Todes aus deren Arbeitsentgelt oder Arbeitseinkommen wesentlich unterhalten worden sind oder wären
-
Bedingung:
- Tod infolge eines Versicherungsfalls oder
-
Tod von Versicherten mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von 50 % oder mehr infolge einer der gesetzlich bestimmten Berufskrankheiten und
- und Tod in ursächlichem Zusammenhang mit dieser Berufskrankheit
- Rente wird als laufende Leistung gezahlt
- Zahlung so lange wie die Hinterbliebenen vor dem Unfall gegen den Verstorbenen ohne den Versicherungsfall einen Anspruch auf Unterhalt wegen Unterhaltsbedürftigkeit gehabt hätten
- zuständig für Versicherungsfälle in land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen: Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) als Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft (LBG)
Fristen
Die Leistungen der landwirtschaftlichen Unfallversicherung werden grundsätzlich von Amts wegen erbracht. Sie müssen also keinen Antrag stellen.
Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft informiert Sie, um Ihnen die Anmeldung der Ansprüche zu ermöglichen.
Voraussetzungen
Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn durch einen Arbeitsunfall, einen Wegeunfall oder eine Berufskrankheit stirbt, erhalten Sie unter folgenden Voraussetzungen eine Elternrente:
Der oder die Verstorbene hat zur Zeit des Todes aus ihrem oder seinem Arbeitsentgelt oder Arbeitseinkommen:
- wesentlich zu Ihrem Unterhalt beigetragen oder
- hätte in Zukunft ohne den Versicherungsfall wesentlich zu Ihrem Unterhalt beigetragen.
Sie haben zudem Anspruch auf Elternrente, wenn
-
die verstorbene Person eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von 50 Prozent oder mehr infolge dieser Berufskrankheiten hatte:
- Quarzstaublungenerkrankung (Silikose)
- Quarzstaublungenerkrankung in Verbindung mit aktiver Lungentuberkulose (Siliko-Tuberkulose)
- Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose) oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankungen der Pleura
-
Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs oder Eierstockkrebs
- in Verbindung mit Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose)
- in Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder
- bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaub-Dosis am Arbeitsplatz in Höhe entsprechend der gesetzlichen Vorgaben
- und diese Berufskrankheit den Tod mitverursacht hat.
Die gleichen Regelungen gelten bei Stief- und Pflegekindern.
Welche Fristen muss ich beachten?
Sie müssen keine Fristen einhalten.
Bearbeitungsdauer
In der Regel 1 bis 6 Monate.
Kosten
Für Sie fallen keine Kosten an.
erforderliche Unterlagen
Unterhaltsnachweise, zum Beispiel:
- Unterhaltstitel seitens des Gerichtes
- regelmäßige, zweckgebundene Überweisungen oder Geldeingänge, zum Beispiel Mietzahlungen
- abgeschlossener Vertrag zwischen den Beteiligten
Rechtsgrundlage
§ 69 Sozialgesetzbuch Siebtes Buch (SGB VII)
§ 1 Berufskrankheiten-Verordnung (BKV)
Anlage 1 Berufskrankheiten-Verordnung
Rechtsbehelf
-
Widerspruch
Detaillierte Informationen, wie Sie Widerspruch einlegen, entnehmen Sie dem Bescheid der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. - Klage vor dem Sozialgericht
Weitere Informationen
Formulare: keine
Onlineverfahren möglich: nein
Schriftform erforderlich: nein
Persönliches Erscheinen nötig: nein
Ansprechpartner
Bundesweit einheitliche Service-Rufnummer der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
E-Mail: poststelle@svlfg.de
Geschäftsstellen und Beratungsstellen der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
Tel.: +49 561 785-0
E-Mail: poststelle@svlfg.de
Web: www.svlfg.de/so-erreichen-sie-uns
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